Palliative Versorgung
„Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen. Er muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert wird und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden.“ (aus: Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland)
Pflegeeinrichtungen (Altenhilfe, Eingliederungshilfe, junge Pflegebedürftige) sind für viele Menschen ihr letzter Wohnort, ihr letztes Zuhause. Verbunden mit dem demographischen Wandel werden die stationären Einrichtungen immer mehr auch zu Sterbeorten. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch dort Hospizkultur und Palliativversorgung fest zu verankern.
Auch unsere Einrichtungen haben sich hier bereits auf einen guten Weg gemacht und können unseren Bewohnern eine bedarfsgerechte Begleitung am Lebensende zukommen lassen.
Die Mitarbeiter werden nach einheitlichen Qualitätskriterien geschult. Die Versorgungsstrukturen ermöglichen die Umsetzung des erworbenen Wissens sowie das Leben einer von diesem Wissen gestützten Grundhaltung im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen. Diese Haltung findet sich in der grundlegenden Organisationsethik der Einrichtungen wieder, insbesondere im Leitbild und zeigt sich u.a. darin, dass die Mitarbeiter an der Entwicklung dieser Kultur beteiligt sind und sich damit identifizieren. Unsere Einrichtungen sind Partner in einem regionalen palliativ-hospizlichen Netzwerk und tragen dazu bei, dass unsere Bewohner entsprechend ihrem (gesetzlichen) Anspruch versorgt werden.
„Nicht dem Leben mehr Tage geben sondern den Tagen mehr Leben!“ (Cicely Saunders)
Wir integrieren die Begleitung, Pflege und Behandlung sterbender Bewohner als einen wichtigen Teil in unsere tägliche Arbeit. Eine umfassende Schmerzerfassung und die Linderung der Symptome nehmen wir dabei in den Fokus. Angehörige von Bewohnern unserer Einrichtung und die Ihnen Nahestehenden sind selbst Betroffene. Sie benötigen ausreichende und ehrliche Informationen und werden in Entscheidungen und Diskussionen mit einbezogen. Wir bieten Ihnen Entlastung und Unterstützung in der noch verbleibenden gemeinsamen Zeit. Im Sinne der palliativen Versorgung der Bewohner verliert das Ziel der aktivierenden Pflege an Bedeutung. Der Grundsatz „Leiden lindern durch Pflege“ beeinflusst nun jegliches Handeln, orientiert an der Situation und den Bedürfnissen des Sterbenden
Schwere Krankheit, Pflegebedürftigkeit sowie fortgeschrittene Demenz stellen die Betroffenen und ihre An- und Zugehörigen vor eine große Herausforderung. Bei uns sind Sie dabei gut aufgehoben.
Unser Ziel ist hierbei stets mittels eines individualisierten Versorgungskonzepts, die größtmögliche Lebensqualität zu erhalten – das Leben so selbstbestimmt zu leben bis zuletzt. Dabei beziehen wir die Zu- und Angehörigen unserer Bewohner ausdrücklich mit ein.
In dieser besonderen Zeit erhalten unsere Bewohner individuelle Begleitung und können so gemeinsam mit den Angehörigen und vertrauten Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben – gut umsorgt bis zuletzt.
Gemeinsam mit dem SAPV-Team Essen und erfahrenen (Palliativ-) Ärzten sorgen wir für eine möglichst beschwerdefreie und selbststimmte Zeit. Wichtig ist uns, die Schmerzen und Krankheitssymptome zu lindern sowie die spirituellen, seelischen und sozialen Bedürfnisse unserer Bewohner zu erfüllen. Dafür arbeiten unsere geschulten Fachkräfte eng mit dem ambulanten Hospiz Essen-Nord zusammen.
Wir engagieren uns im Arbeitskreis der stationären Alten-, Behindertenhilfe und Hospize für Essen und sind damit im Netzwerk Palliativmedizin Essen (npe) eingebunden. Dieses Netzwerk unterstützt uns dabei, die ganzheitliche und individuelle Betreuung unserer Bewohner mit einer unheilbaren und weit fortgeschrittenen Krankheit um die palliativmedizinische Versorgung zu erweitern. Zudem sind wir Mitglied in der Fachgesellschaft Palliative Geriatrie (FGPG).
GVP: Was ist das?
GVP steht für gesundheitliche Versorgungsplanung. Gemeinsam möchten wir vorausschauend planen, welche Wünsche und Bedürfnisse unseren Bewohnern am Lebensende wichtig und unter allen Umständen zu wahren sind. „Inhalt der gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase ist ein individuelles, auf die Situation des Leistungsberechtigten zugeschnittenes Beratungsangebot zur medizinisch-pflegerischen, psychosozialen und/oder seelsorgerlichen Versorgung.“ (aus: Vereinbarung nach §132g Abs. 3 SGB V, S.3)
Im Vordergrund steht die Selbstbestimmung unserer Bewohner!
Eine GVP-Beratung ersetzt nicht die Erstellung einer Patientenverfügung, ist aber hilfreich, individuelle Wünsche für die letzte Lebensphase zu ermitteln. Jeder, der gesetzlich krankenversichert ist, kann diese Beratung in Anspruch nehmen. Anders als bei einer Patientenverfügung können hierbei auch die Angehörigen beraten werden, sofern eine Beratung unseres Bewohners, z.B. aufgrund einer dementiellen Veränderung, nicht mehr möglich, d.h. keine Einwilligungsfähigkeit gegeben ist.
Die Sicherstellung einer bedürfnisorientierten und adäquaten palliativen Versorgung, sowohl bei Neuaufnahmen als auch bei Bewohnern, die bereits in unserer Einrichtung leben, erfolgt über unser internes Palliative Care Team.
Sprechen Sie uns dazu gerne an:
Palliative Care
Frau Alexandra Böck, Diplom-Pädagogin
a.boeck@seniorenzentrum-altenessen.de